Seite drucken  Ines Scheppach     Arbeiten   Homepage     home

  Geboren 1953 in Stuttgart
  1969 - 1971 Freie Kunstschule Stuttgart
  1971 - 1977 Kunstakademie Stuttgart (Professoren Grau und Stockhausen)
  Mitglied im Verband Bildender Künstler Baden-Württemberg,
  Böblinger Kunstverein, Württembergischen Kunstverein
  und im Künstlerbund Stuttgart.

Einzelausstellungen (Auszug):
Ab 1975 regelmäßig Einzelausstellungen in Stuttgart und Umgebung, sowie Kreis Böblingen Außerdem in Hamburg, St.Louis, Frankreich, Zweibrücken, Weinheim, Bad Schussenried; Tübingen, Haigerloch, Reutlingen
Beteiligungen:
Ab 1974 u.a. in Stuttgart und Umgebung, Kreis Böblingen, Bonn, Albigny sur Saône, Lyon, Krems, Köln, Alba

Öffentliche Ankäufe:
Landratsamt Böblingen, Berufsschulzentrum Leonberg, Volksbank Weinheim, Stadt Stuttgart, Böblingen, Holzgerlingen, Waldenbuch

Zu den Arbeiten:
Die Ordnung der Welt ist die Schönheit der Welt.
Simone Weil


    Ines Scheppachs Zeichnungen sind in Strich und Aussage so dicht, dass man sie nicht zu den Grafiken, sondern zu den Bildern rechnen muss. „Gezeichnete Bilder“ nennt denn auch die Künstlerin ihre Arbeiten. Lebenssituationen, in vielfältigster Form, sind das Thema, mit dem sich ihre Bilder beschäftigen, Schönheit, Alter, Verlassensein, Aufsässigkeit, Schmerz, Freude, Trauer, Schutzbedürftigkeit, Beschützsein, das ist ein Ausschnitt aus der Themenwelt, mit der sich die Bilder der Künstlerin beschäftigen. Menschen, Wesen, Tiere, die Natur, naturwissenschaftliche Phänomene, auch aus dem Mikrokosmos, sind die Mittel, mit denen sie ihre Gedanken umsetzt. Wo Dinge nicht erklärbar sind, findet man häufig Gestalten die aus der Mythologie überkommen zu sein scheinen, die aber nie als bloße Figuren zu verstehen sind, sondern die immer symbolhafte Funktionen haben. Mit solchen Ausdrucksmitteln gelingt es Ines Scheppach, Gefühle, Stimmungen, Zustände im menschlichen Leben auf ihre ganz eigene Weise auszudrücken. Die Arbeiten sind stets von einer inneren Ästhetik getragen, selbst bösartig geplante Figuren gelingen ihr irgendwie liebenswert.

    Immer wieder nimmt Ines Scheppach neue Themen auf, schafft neue Zyklen, verwendet neue Techniken, erklärt sich wohl auch Dinge, indem sie sie zeichnet, Zellstrukturen zum Beispiel, Spinnennetze, sind bei ihr ebenso beredte Bildelemente wie Labyrinthe und Marmorstrukturen. Immer aber gelingt es ihr, verschiedenartigste, auch gegensätzliche Formen, Figuren, Aussagen in ihren Bildern so zusammen zu bringen, dass sie den Eindruck vermitteln, als gehörten sie schon immer zusammen. Der Widerstand, den das gewählte Sujet oder Material der Künstlerin bietet, ist für ihren Arbeitsprozess wichtig, erzwingt die geistige Auseinandersetzung, das Meistern, die Meisterschaft. So strahlen die Bilder Ines Scheppachs Ruhe aus, Ausgeglichenheit, laden den Betrachter zum Verweilen ein, zum Spazieren gehen mit den Augen. Ines Scheppachs Arbeitsprozess beinhaltet Sisyphus’sche Feinstarbeit. Gelegentliche Pläne, „großzügiger“ zu werden, wie bei der Serie von „Stelen“, scheitern. Auch diese großformatigeren Arbeiten haben die bei der Künstlerin übliche Feinheit und Durchsichtigkeit. Sie zeigen besonders gut den feinen Humor, die besondere, fast artistische Verspieltheit, die Ines Scheppach auszeichnet und zeigen einmal mehr, dass ihre Bilder nie ein Stückchen Zeichengrund durchscheinen lassen. Sie zeugen aber auch von ihrem Vermögen, widersprüchliche Elemente zusammenzuknüpfen wie das Spiel mit den Rotations-Formen und deren Zusammenwirken mit den aufsteigenden Figuren.

   Zur Technik:
   Bleistift ist das wesentliche Malmittel der Ines Scheppach, auch wenn sie immer wieder Ausflüge in andere Techniken macht. Farbstifte, Kreide, Kohle, Ölpastellfarben, Pastellstifte, sie zeichnet mit diesen Medien. Selbst ihre Aquarelle sind mit einem hauchfeinen Pinsel gezeichnet. Ihre zurückhaltende Farbigkeit, ihr raumfüllender Bildaufbau, ihre ungewöhnliche Themenwahl sind für die Künstlerin ebenso bezeichnend wie ihre ständige Suche nach neuen Ausdrucksmitteln. Kleinformate und Originallithographien (1999) werden sicher noch nicht das Ende dieses Weges sein, der die entstehenden Arbeiten an Unverwechselbarkeit nichts einbüßen lasst.
Lydia Jantzen-Philipp